By Karl Lenz
Die Pluralisierung von Beziehungsformen macht eine Soziologie der Zweierbeziehung erforderlich, die sowohl Ehen wie auch nichteheliche Formen einbezieht. In dieser Einführung werden die bislang verstreuten Beiträge gebündelt, systematisiert und in einer (mikro-)soziologischen Perspektive verdichtet. In Unterscheidung zu einem individuumszentrierten Ansatz, wie er in der Psychologie und der Paartherapie verankert ist, werden Zweierbeziehungen in der culture von Georg Simmel, Alfred Schütz und Erving Goffman als ein genuin soziales Phänomen aufgefasst. Neben dem Forschungsprogramm einer Soziologie der Zweierbeziehung behandelt der Autor ausführlich den Phasenverlauf von Zweierbeziehungen, die Konstruktion einer Paar-Wirklichkeit und die Emotionen in Zweierbeziehungen.
Read or Download Soziologie der Zweierbeziehung: Eine Einführung PDF
Best german_9 books
Bei der Beurteilung der Patent fähigkeit von Ideen gibt es die Auslegung, daß die "Ein fachheit" einer Idee, die später von vielen als Selbstverständlichkeit empfunden wird, nicht patent hindernd ist. Vielmehr wird erkannt, daß in vielen Fällen gerade die einfa chen Ideen größere Auswirkungen auf den technischen Fortschritt haben als die kom plizierten.
Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie: Folge 1/2001
Handlungs- und Entscheidungstheorien gelten als erfolgsversprechende Ansätze zur Erklärung sozialen Handelns und der Entwicklung politischer und sozialer Prozesse verbessern und Erklärungen möglich machen. Das Jahrbuch versteht sich als Plattform zur Förderung der interdisziplinären Diskussion über die Möglichkeiten handlungs- und entscheidungstheoretischer Anwendungen in den Sozialwissenschaften.
Mitarbeiterbeteiligung in kleinen und mittleren Unternehmen: Verbreitung, Effekte, Voraussetzungen
Trotz der ihr zugeschriebenen Vorteile ist die materielle Mitarbeiterbeteiligung - gerade in kleinen und mittleren Unternehmen - in Deutschland wenig verbreitet. Auf der foundation schriftlicher und mündlicher Unternehmensbefragungen mithilfe bi- und multivariater Analysemethoden gehen die Autorinnen folgenden Fragen nach: In welchem Umfang sind die verschiedenen Beteiligungsformen verbreitet und gibt es unternehmensgrößenspezifische Unterschiede?
Phänomenologie und soziale Wirklichkeit: Entwicklungen und Arbeitsweisen
Der Band dokumentiert das breite Spektrum der phänomenologischen Forschung in der gegenwärtigen soziologischen Landschaft. Er präsentiert die Weiterentwicklung des phänomenologischen Ansatzes in den Bereichen der Theorie, der Methoden sowie der empirischen Untersuchungen.
- Die Standorte der westdeutschen Papierindustrie: Ein Programmierungsmodell
- Ellenbogenmentalität und Fremdenfeindlichkeit bei Jugendlichen: Die Rolle des Hierarchischen Selbstinteresses
- Ganzheitliche Corporate Identity: Profilierung von Identität und Image
- Neuronale Netze in der Finanzwirtschaft: Innovative Konzepte und Einsatzmöglichkeiten
- Teilung von Betrieben: Begriffsbestimmung und betriebswirtschaftliche Analyse
- Eine neuartige Apparatur zur Hochspannungs-Papierelektrophorese
Additional resources for Soziologie der Zweierbeziehung: Eine Einführung
Sample text
Es ist davon auszugehen, dass in den Ausprägungen der genannten Bestimmungsmerkmale nicht nur zwischen verschiedenen Kulturen, sondern auch in einer Gesellschaft Unterschiede bestehen, ebenso wie diese auch in der historischen Zeit und sogar in der Lebensdauer ein und derselben Beziehung Veränderungen unterworfen sein können. Die Brauchbarkeit des Begriffs ist - wie damit auch schon angedeutet - keinesfalls nur auf die Gegenwart bezogen. Damit ist ein wissenschaftlich brauchbares Konzept gewonnen, das sich unabhängig von der jeweils gültigen kulturellen Definition von Ehe macht.
Sie ersetzen das Familienkonzept, das sie als wertbeladenes Common-sense-Konstrukt flir wissenschaftliche Ansprüche flir unbrauchbar halten, durch das Konzept der primären Beziehung. Es lassen sich zwei Hauptgruppen primärer Beziehungen unterscheiden: die zwischen Erwachsenen und Kind sowie zwischen zwei Erwachsenen. Besondere Aufmerksamkeit widmen Scanzoni et al. (1989) denjenigen Erwachsenen-Erwachsenen-Beziehungen, wie man sie in Ehen oder auch in nichtehelichen Formen finden kann und flir die sie den Begriff der "sexually bonded primary relationship" einfUhren.
In einzelnen Interaktionsreihen erschöpft" (Luhmann 1975b: 21 ). Für eine Soziologie der Interaktion muss das Soziale eigenständig zum Thema gemacht werden. Luhmann unterscheidet drei Systemebenen: Interaktion, Organisation und Gesellschaft. Es sei zwar nicht möglich, diese Systemebenen vollständig voneinander zu trennen. Aber diese Systemebenen weisen jeweils besondere Beschaffenheiten auf, "die sich nicht aufeinander zurückfuhren lassen. Nicht alle Sozialsysteme bilden sich nach der Formel Interaktion, nicht alle Sozialsysteme nach der Formel Gesellschaft und erst recht nicht alle nach der Formel Organisation.