By Karl Valentin Müller
In dem 1950 gegrundeten Arbeitskreis des "Instituts fur empirische Soziologie" haben sich meist jungere Soziologen zusammengefunden, denen an moglichst zahJenstarker Beobachtung und exakter Erfassung der ebenso fluchtigen wie einmalig einblicksreichen soziologischen Verschiebungen und Wandlungen in Nachkriegsde'lltschland gelegen conflict. Dabei wurden strengeren und soziologisch l'eJevanteren Methoden der Handlungsanalyse und der Wert haltungsforschunggegenuberderweiterverbreitetenEmpirieunmittelbarerMei nungsforschungderVorzuggegeben. Das Institut - getragen von der "Gesellschaft fur empirische soziolo gische Forschunge.V." (Hannover) - hat sich ausserlich unter wechselndem Verstandnis offentlicher Stellen und wandlungsvoller Forderungsbereitschaft als "Fluchtlingsbetrieb der Wis-senschaft" muhselig genug durchgekampft. Mit der Wiederberufung des Leiters auf einen ordentlichen Lehrstuhl erhielt die gesamte Arbeit neuen Auftrieb. Die wachsende Anerkennung der bislang ver streut erschienenen Arbeiten im In- und Ausland fuhrte zu dem Gedanken, kunftighin eine eigene Schriftenreihe -erscheinen zu lassen; der We!1tdeutsche VerlagKolnundOpladen, seitjeherumForderungdersoziologisdlenLiteratur verdient, bot dazu entgegenkommend die Hand. Ihm seidafur ebenso wie den wenigenwirklich verstandnisvollenundverlasslidl.enForderernunsererArbeit aufrichtiggedankt. Die Schriftenreihe wird in loser Folge wichtigere Ergebnisse aus der weitverzweigtenArbeitderInstitutsmitgliedervorlegenundhofft, damiteinem weiterenKreise als bisher diewohl auchfur den Sozialpraktikerbedeutsamen Erkenntnisse aus dem sozialen Ge-genwartsg-eschehen in unserem zwiegeteilten VaterlandzurKenntnisbringenzukonnen. HannoverundNurnberg, Juli1956 DerHerausgeber: K.ValentinMuller VII Vorwort Das challenge der sozialen Gerechtigkeit oder Zweckmassigkeit unserer sozialen Ordnung steht verstandlicherweise immer aufs neue im Mittelpunkt erregterunderregenderDiskussionen. Es solltedarumder Versuch unternom menwerden, mo'glichstTeilobjekte diesesProblemsbeizubringen, ohnedassim ubrigenfur einenkonkretenLosungsvorschlagStellunggenommenwurde.Der Verfasserhofft, durch die hier vorgebrachte Untersuchungzur Versachlichung derDiskussion bei utragen. Die mannigfachen Vorarbeiten auf dem gleichem Gehiet konnten im Rahmen dieser kna1ppen Darstellung von neueren UntersuchungscJ.'Igebnissen nichtherangezogenoderauchnurgehuhrenderwahntweriden;dieInteressenten seien hierfur auf die ublichen Nachschla{l;ewerke und Gesamtdarstellungen verWIe
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0 7886 1 2 3 = Oberschicht = gehobene Mittelschicht = selbständige nicht- 4 = nichtselbständige nicht- 5 6 7 = Bauern = selbst. Grundschicht = gelernte Arbeiter 8 = ungelernte Arbeiter 9 10 = Landarbeiter = Sonst. und unbekannt I I n Aum bei den Mädmen stellt sim-wiederum bei erwartungsgemäß gegenüber den Knaben smeinbar gehobenem Niveau - dieselbe Ordnung her, wie die folgende Tabelle erweist: Tabelle 23 Die Begabungsgliederung sowjetzonaler Schülerinnen (1954/55) nach der sozialen Schicht der Fanlilie i.
Sie wird uns damit die Möglimkeit geben, nom klarer zu prüfen, ob und inwieweit die Eliten und gehobenen Sozialsmimten, ob und inwieweit die selbständig Wirtsmaftenden, ob und inwieweit die Unternehmenden der früheren Zeit ihre Stellung ihrer naturangelegten Wesensart oder den Stützen ihres gepflegten Sozialgehäuses verdankten, wie hom also ihr "spezifisches soziales Gewimt" (Hav. Ellis) in Wahrheit ist. Zweierlei Beobachtungsreihen werden ins Auge zu fassen sein: inwieweit erhält sich trotz sozialer Verwerfung und damit radikaler Umweltänderungen die Begabung in versmiedener Form, sowie die erkennbare Form des sozialen Verhaltens konstant, und sodann: inwieweit sind diese Konstanten, wie es smon die vorangegangene rohe Übersicht wahrscheinlim machte, tatsämlim bedeutungsvoll bei der Neubildung der sozialwirtschaftlichen Smimtung?
Nicht nur der A-Typ ist charakteristisch verschieden verteilt.