By Wolfram Schulz
Die überwiegende Mehrheit der lateinamerikanischen Länder hat mittlerweile zu demokratischen Regierungsformen zurückgefunden, doch stellt sich die Frage nach der Qualität und Stabilität dieser Demokratisierung. Dabei kommt den Parteien als Mittlern zwischen Bevölkerung und Staat eine besondere Rolle zu. Wolfram Schulz untersucht am Beispiel Venezuelas, welche Faktoren das Wahlverhalten beeinflussen. Es läßt sich zeigen, daß die venezolanischen Parteien weniger als Repräsentanten unterschiedlicher Bevölkerungsinteressen auftreten, vielmehr sind Parteibindungen und Wahlverhalten stark von Parteipatronage und Populismus geprägt. Wahlabstinenz und Protestwahl im Gefolge der jüngsten wirtschaftlichen und sozialen Krise machen die Instabilität derartiger Parteiensysteme deutlich.
Read Online or Download Parteiensystem und Wahlverhalten in Venezuela: Entstehung und Verfall eines Zweiparteiensystems PDF
Best german_9 books
Bei der Beurteilung der Patent fähigkeit von Ideen gibt es die Auslegung, daß die "Ein fachheit" einer Idee, die später von vielen als Selbstverständlichkeit empfunden wird, nicht patent hindernd ist. Vielmehr wird erkannt, daß in vielen Fällen gerade die einfa chen Ideen größere Auswirkungen auf den technischen Fortschritt haben als die kom plizierten.
Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie: Folge 1/2001
Handlungs- und Entscheidungstheorien gelten als erfolgsversprechende Ansätze zur Erklärung sozialen Handelns und der Entwicklung politischer und sozialer Prozesse verbessern und Erklärungen möglich machen. Das Jahrbuch versteht sich als Plattform zur Förderung der interdisziplinären Diskussion über die Möglichkeiten handlungs- und entscheidungstheoretischer Anwendungen in den Sozialwissenschaften.
Mitarbeiterbeteiligung in kleinen und mittleren Unternehmen: Verbreitung, Effekte, Voraussetzungen
Trotz der ihr zugeschriebenen Vorteile ist die materielle Mitarbeiterbeteiligung - gerade in kleinen und mittleren Unternehmen - in Deutschland wenig verbreitet. Auf der foundation schriftlicher und mündlicher Unternehmensbefragungen mithilfe bi- und multivariater Analysemethoden gehen die Autorinnen folgenden Fragen nach: In welchem Umfang sind die verschiedenen Beteiligungsformen verbreitet und gibt es unternehmensgrößenspezifische Unterschiede?
Phänomenologie und soziale Wirklichkeit: Entwicklungen und Arbeitsweisen
Der Band dokumentiert das breite Spektrum der phänomenologischen Forschung in der gegenwärtigen soziologischen Landschaft. Er präsentiert die Weiterentwicklung des phänomenologischen Ansatzes in den Bereichen der Theorie, der Methoden sowie der empirischen Untersuchungen.
- Kompendium der Physikalischen Medizin und Rehabilitation: Diagnostische und therapeutische Konzepte
- Ionenraketen
- Einflussfaktoren auf die Kapazität der Internen Revision: Zur Gestaltung einer effektiven Revisionsfunktion
- Jürgen Habermas: Einführung in die Theorie der Gesellschaft
Additional info for Parteiensystem und Wahlverhalten in Venezuela: Entstehung und Verfall eines Zweiparteiensystems
Example text
Eine hohe Wahlbeteiligung ist insofem zumeist auf die erfolgreiche Mobilisierung ansonsten der Politik femstehender BUrger zurUckzufUhren. Einer niedrigen Wahlbeteiligung kann dabci in gewisser Hinsicht sogar eine stabilisierende Funktion zukommen, da nur sich nur diejenigen BUrger an der Wahl beteiligen, die in das politische System eingebunden sind und ihm nahestehen. Wciterhin wird in neueren Arbeiten auch davon ausgegangen, daB die Bindung an politische Parteien ctwa im Sinne der Parteiidentifikation fUr dic Frage nach der grundsatzlichen Beteiligung an Wahlen genauso aussagekraftig ist wie hinsichtlich des Wahlverhaltens Uberhaupt (vgl.
So beeint1u13ten Victor Raul Haya de la Torre die peruanische APRA (Alianza Popular Revolucionaria Americana), R6mulo Betancourt die venezolanische AD (Acci6n Democratica) oder Jose Figueres den costaricanischen PLN (Partido Liberaci6n Nacional) von der Parteigrtindung an bis zu ihrem Lebensende. 3 2 Die in den meisten lateinamerikanischen Verfassungen festgelegte immens starke Stellung der Staatsprasi30 Die Einbeziehung von wirtsehaftliehen Eliten in populistisehe Koalitionen variierte von Land zu Land, die Feindbilder waren entweder die "alten Oligarehien" oder (abstrakter) der "lmperialismus", vgl.
Caudillos" waren regionale Anfuhrer bewaffneter Milizen der Unabhangigkeits- und Btirgerkriege. die, oft selbst aus den Unterschichten stammend, tiber militarische Erfolge den Aufstieg in die Oberschicht vollzogen. Ihre Machtbasis beruhte auf der Loyalittit und militarischen Kraft ihrer Gefolgsleute sowie auf ihrer Fahigkeit, deren Ansprtiche zu befriedigen und sich dadurch Legitimitat zu verschaflen. 3 1 Auch die modemen Parteien dieses Jahrhunderts wurden in der erst en Generation zumeist von einzelnen Ftihrerfiguren gelenkt.