By Takemitsu Morikawa
Der Nationalökonom Friedrich Gottl ist heute quickly völlig in Vergessenheit geraten. Sein Zeitgenosse Max Weber aber schenkte ihm größte Beachtung und Wertschätzung.
Stimmt die heutige Einordnung Gottls mit Webers Interpretation überein?
Takemitsu Morikawa analysiert die Bedeutung der wissenschaftstheoretischen Reflexionen Gottls für die Methodologie und Wissenschaftstheorie Max Webers und trägt damit zur Aufklärung der Entstehungsgeschichte und zum wissenschaftstheoretischen Selbstverständnis der Soziologie bei. Die Gemeinsamkeiten der beiden Denker und ihrer als "Wirklichkeitswissenschaft" konzipierten Wissenschaftstheorie werden deutlich.
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Erlebungen werden irgendwie schon objektiviert und stehen für die wissenschaftliche Bearbeitung zur Verfügung, und zwar in einer anderen Richtung als die Erscheinungen. Infolgedessen ist es nichts anderes als ein Mißverständnis, wenn Weber behauptet, daß Gottl die Aufgabe der Sozial- bzw. Geisteswissenschaften darin sähe, anschauliche, noch nicht in Begriffe umgesetzte Erlebnisse unmittelbar wiederzugeben. Wir kommen auf den zweiten Irrtum noch zurück. Zweitens: 121 Weber zufolge sind "Gottls Vorstellungen über die Prinzipien der wissenschaftlichen Stoffauslese,,122 unklar.
WaL, 223. Vgl. HdW, 206 f. 92 Wir durchschauen beim Handeln die Gliederung von Gebilden anschaulich mit Hilfe unserer Alltagskenntnisse,93 weil wir uns im Handeln daran orientieren. Daraus ergibt sich Gottl zu folge, daß man die Gebilde als "eine Aufzucht unseres Mutterwitzes" ansehen darf. 4. Alltagskenntnisse Wir gehen nun auf den Begriff der Alltagskenntnisse ein. 95 Ein "sicherer, eindeutiger" Ausgangspunkt für unser Denken liegt "mit dem Alltäglichen als Inbegriff' vor. 96 Dieser Inbegriff ist uns "so vertraut, so ganz außer Zweifel und Mißverständnis [ ...
Diesem gleichen Irrtum unterliegen heutzutage Theoretiker des ,Rational Choice' wie z. B. Esser und Coleman. Siehe Haller (1999), S. 312ff. 37 Gewissen an: Eine solche allgemeine - auch von Gottl akzeptierte - Annahme, daß "das eigene Erlebnis" "der sicherste Inhalt unseres Wissens sei", ist aber nur dann berechtigt, wenn "als Gegensatz dazu fremde ,Erlebnisse' gemeint sind,,\33 und wenn unter dem Erlebten "die Gesamtheit der ,Wahrnehmungen' in Verbindung mit den gänzlich ungeschieden mit ihnen verbundenen ,Empfindungen', ,Wollungen', - den ,Stellungnahmen'" gemeint sind.